PEP Klopfen nach Michael Bohne: Selbstwertgefühl stärken & Ängste überwinden
- Nina Mußmann
- 29. Sept.
- 8 Min. Lesezeit
Wie dir die Psychologie & Klopfmethode PEP® nach Dr. Michael Bohne hilft, emotionale Blockaden zu lösen, dein Selbstwertgefühl zu stärken und deine Ängste zu überwinden – einfach und praxisnah erklärt.

Stell dir vor, du könntest belastende Gefühle wie Angst, Wut oder Scham nicht nur verstehen, sondern wirklich spürbar und nachhaltig verändern. Genau das ermöglicht dir PEP: die prozessorientierte embodimentfokussierte Psychologie.
Klingt kompliziert? Keine Sorge – in diesem Artikel erfährst du,
was PEP ist,
wie es funktioniert,
warum nicht nur das Klopfen dabei eine wichtige Rolle spielt
und vor allem, wobei es dir hilft.
Inhaltsverzeichnis
Was ist PEP eigentlich?
PEP wurde von Dr. Michael Bohne entwickelt und ist eine Weiterentwicklung von Klopfmethoden, die in der Traumatherapie eingesetzt werden (wie EFT, TFT), kombiniert mit psychotherapeutischen Methoden aus vierschiedenen Fachrichtungen – aus der Psychodynamik, Systemik, Verhaltenstherapie und Hypnotherapie.
Das klingt kompliziert, aber im Kern ist PEP ein sehr menschliches, pragmatisches und wirkungsvolles Werkzeug zur emotionalen Selbsthilfe. Es geht darum, innere Prozesse sichtbar und erlebbar zu machen, den Körper mit einzubeziehen (Embodiment) und die eigenen Ressourcen zu stärken.
Das Ganze passiert mit einer ordentlichen Dosis an Zuversicht, Leichtigkeit & Humor.
“Psychotherapie ohne Humor und Leichtigkeit ist wie eine Operation ohne Narkose” Dr. Michael Bohne
Bei welchen Themen hilft dir PEP?
PEP kannst du bei einer Vielzahl von Problemen einsetzen, zum Beispiel:
Bei Ängsten aller Art (z. B. Lampenfieber, Flugangst, Prüfungsangst)
Wenn du dich oft gestresst oder überfordert fühlst
Bei Traurigkeit, Schuld- oder Schamgefühlen
Bei inneren Blockaden oder Entscheidungsschwierigkeiten
Wenn dich immer wieder dieselben Beziehungsmuster belasten
Wenn du unter chronischen Selbstzweifeln leidest
Das Besondere: Du musst nicht immer wieder über alles reden oder bis ins letzte Detail analysieren. PEP arbeitet direkt mit deinem Erleben – mit dem, was sich in deinem Körper und deinem Inneren zeigt.
Was ich echt cool finde, ist dass man bei schambehafteten Themen sogar verdeckt arbeiten kann. Du brauchst dem Therapeuten oder Coach nichts konkretes zu erzählen und trotzdem kann er oder sie dir mittels PEP helfen – faszinierend, oder?
Warum wird bei PEP geklopft?
Das sogenannte "Klopfen" ist eine zentrale Technik in PEP. Sie wird vor allem bei hohem körperlichem Stress und belastenden Emotionen eingesetzt. Dabei werden bestimmte Punkte am Körper mit den Fingern sanft beklopft, während du dich auf ein belastendes Gefühl oder einen Gedanken konzentrierst.
Was dabei passiert:
Das Klopfen stört eingefahrene Denkmuster und emotionale Reaktionen
Du nimmst deinen Körper bewusst wahr und unterstützt so die Verarbeitung
Negative Gefühle verlieren während des Prozesses an Intensität oder verändern sich
Du gewinnst Handlungsspielraum und Selbstwirksamkeit
Begleitet wird das Klopfen von bestimmten Sätzen, zum Beispiel: “Auch wenn ich gerade Angst habe, liebe und akzeptiere ich mich so, wie ich bin.” Diese Kombination aus Körperarbeit und Selbstakzeptanz ist oft sehr lösend und erleichternd.
Was tun, wenn PEP Klopfen nicht funktioniert?
In einigen Fällen hilft das Klopfen nicht dabei, die Emotionen zu regulieren. Vielleicht hast du so etwas selbst schon erlebt bei anderen Klopftechniken, wie EFT, TFT oder anderen?
Wenn die Stressreduktion ausbleibt, liegen eine oder mehrere dieser Big Five Lösungsblockaden vor. Bezüglich des zu bearbeitenden Themas:
machst du dir selbst einen Vorwurf
wirfst du anderen etwas vor
hast du eine Erwartung an andere
schrumpfst innerlich in eine jüngere Ausgabe deiner selbst
fühlst eine hinderliche Loyalität zu jemand anderem oder einem Anteil in dir
Dann braucht es zunächst eine andere Intervention, bevor man mit dem Klopfen fortfahren kann. Du wirst sehen, schon nach wenigen Minuten wird es klappen, dem Thema die emotionale Ladung zu entziehen und du wirst dich ruhiger und ausgeglichener fühlen.
Neben der Klopftechnik gibt es zwei Spezialgebiete, auf die ich jetzt näher eingehen möchte – den Kognitions-Kongruenz-Test und das Selbstwerttraining.
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Spezial-Tool Nr.1: Der KKT – Kognitions-Kongruenz-Test
Ein spannendes Werkzeug innerhalb von PEP ist der sogenannte KKT – der Kognitions-Kongruenz-Test. Dabei geht es darum herauszufinden, ob das, was du denkst oder sagst, auch wirklich mit deinem inneren Erleben übereinstimmt.
Der KKT besteht aus 50 Aussagen, die du – mit deinem vorher erarbeiteten persönlichen Ziel gekoppelt – laut aussprichst. Spürst du einen Widerstand, haben wir eine rote Ampel entdeckt. Mit der passenden Intervention, können wir diese auf grün stellen, so dass du direkt danach den gleichen Satz ganz easy aussprechen kannst.
Beispiel: Du sagst dir vielleicht: "Ich darf glücklich und gesund." Aber während du das aussprichst, merkst du einen körperlichen Widerstand oder eine Anspannung. Das zeigt dir: Diese Aussage ist (noch) nicht kongruent. Es steckt vielleicht eine unbewusste Blockade dahinter.
Im Coaching oder in der Therapie wird dann genau an diesen inneren Widersprüchen gearbeitet. Oft tauchen an dieser Stelle Loyalitäten, alte Glaubenssätze oder verborgene Ängste auf. Mit PEP können diese aufgedeckt und sofort bearbeitet werden.
Manchmal wirkt es, wie Zauberei, allerdings ist alles wissenschaftlich begründbar und seit vielen Jahren tausendfach mit Erfolg durchgeführt worden.
Spezial-Tool Nr.2: Selbstwertgefühl stärken bzw. Selbstwerttraining mit PEP
Ein weiterer wichtiger Baustein in PEP ist das Selbstwerttraining. Viele innere Konflikte oder Belastungen haben mit einem geschwächten Selbstwertgefühl zu tun. Hier setzt PEP gezielt an um dieses Selbstwertgefühl zu stärken. Dabei wird das Selbstwerttraining immer in Bezug auf eine ganz konkrete Situation durchgeführt, zum Beispiel ein Vorstellungsgespräch oder auch das Weihnachtsessen im Kreis der lieben Familie.
Als erstes werden die sogenannten "Selbstwerträuber" identifiziert – also Glaubenssätze wie:
"Ich bin nicht gut genug."
"Ich darf keine Fehler machen."
"Andere sind wichtiger als ich."
Diese werden zunächst mit gezielten Interventionen behandelt und danach durch neue, stärkende "Selbstwertspender" ersetzt:
"Auch wenn ich Fehler mache, gehe ich ab sofort liebevoll mit mir um."
"Ab jetzt bleibe ich konsequent die erwachsene und kompetente Frau, die ich bin, und nehme meine Bedürfnisse ernst."
"Von nun an kann mir niemand nehmen, dass ich zielstrebig meinen ganz eigenen Weg gehe."
Deine persönlichen Kraftsätze oder Selbstwertspender sind maximal individuell. Denn das ist eins der kleinen Geheimnisse von PEP: Zusammen mit der Therapeut*in oder Coach feilst du so lange an deinen Kraftsätzen, bis du sie richtig spüren kannst und bis sie zu 100% passen.
Diese neuen Sätze bekommst du dann als "Worte-Rezept" für zu Hause mit. Denn nachdem ihr gemeinsam Blockaden gelöst habt und die Sätze erarbeitet habt, ist es noch an dir, sie durch Wiederholung tief zu verankern. Mit der Zeit entsteht so ein stabiles inneres Fundament, dass dir eine ganz neue Freiheit und Selbstsicherheit schenkt.
Typische Themen für Klopfen, KKT und Selbstwerttraining
Damit du dir das besser vorstellen kannst, hier ein paar typische Anwendungsbeispiele für die vierschiedenen PEP Ansätze:
Entscheidungsschwierigkeiten: Du willst etwas verändern, traust dich aber nicht? Du spürst eine Ambivalenz, eigentlich möchtest du…,aber… Der KKT hilft, innere Blockaden aufzudecken.
Lampenfieber: Du hast Angst vor Auftritten oder Vorträgen? Das Selbstwerttraining kann dich stärken und das Klopfen hilft, die Anspannung zu lösen.
Schwierige Beziehungen: Du verlierst dich oft in Konflikten? PEP kann helfen, alte Muster zu erkennen und neue Reaktionen zu ermöglichen.
Selbstzweifel: Du hältst dich selbst für nicht liebenswert oder kompetent? Mit PEP kannst du diese Glaubenssätze gezielt verändern.
Höhenangst oder Flugangst: Solche isolierten Ängste können sehr effektiv mit dem reinen PEP Klopfprozess behandelt werden.
Emotionsregulierung für belastende Emotionen wie Wut oder übermäßige Trauer: Wut oder Trauer hat dich fest im Griff, so dass du deine lebensfreude nicht mehr spürst? Hier kann eine Kombination aus Klopfen und Big Five Intervention helfen oder in hartnäckigen Fällen ein Selbstwerttraining oder KKT.
Zigaretten- oder Alkoholsucht: Suchtmittel schenken dir falsch positive Emotionen. Diese werden mit PEP behandelt und reduziert, so dass du leichter von den Süchten loskommst.
Posttraumatischer Stress oder PTBS: Die Reaktion auf auslösende Trigger kann durch das Klopfen sehr gut reguliert werden.
Depression: Auch diese sehr komplexe psychische Störung kann durch eine Kombination von Klopfen, Selbstwerttraining und KKT verbessert werden.
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Grenzen von PEP bzw. Kontraindikationen
Es gibt einige Kontraindikationen für PEP. In erster Linie sind es akute psychiatrische Störungen wie akute Psychosen und schwere Persönlichkeitsstörungen. Für komplex traumatisierte Menschen kann PEP in den Händen eines erfahrenen Traumatherapeuten eine effektive Unterstützung in der Therapie darstellen.
PEP wird sowohl von Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen als auch Coaches angeboten. Leider gibt es keine zentrale Stelle, wo alle Anwender einsehbar sind, aber es gibt im DACH Raum mehr als 1500 praktizierende "PEPologen" – mit unterschiedlichen Spezialgebieten. Ich empfehle dir, einfach danach zu googeln in Kombination mit deiner speziellen Herausforderung.
PEP funktioniert auch ganz wunderbar online, was die Auswahl an passenden Therapeut*innen und Coaches deutlich erleichtert.
Was unterscheidet PEP von anderen Ansätzen?
Hier gibt es zwei Haupt-Unterscheidungen:
Andere Klopftechniken, wie z.B. EFT, beschränken sich rein auf den Klopfprozess, was oft nicht ausreicht. Bei PEP macht das Klopfen nur 10 % der Gesamtbehandlung aus.
PEP verbindet auf eine minimalistische und anwenderfreundliche Art das Beste aus sehr vielen psychologischen Schulen UND den Körper. Das ist es, was mich überzeugt hat. Denn alle fortschrittlichen psychologischen Behandlungsformen beinhalten den Ansatz des Embodiments, der Lösungsfokussierung und optimalerweise auch die Regulation des Nervensystems.
PEP beinhaltet eine klare Behandlungsstruktur und kann gleichzeitig sehr individuell an den Prozess angepasst werden. Es ist effektiv und zeigt in vielen Studien erstaunlich gute und schnelle Verbesserungen – was der Methode auch Kritik einbrachte. Es ist schon erstaunlich, wenn Patienten, denen jahrelange Tiefenpsychologie nicht wirklich geholfen hat, nach ein paar PEP Behandlungen auf einmal Fortschritte machen.
Fazit: PEP ist einfach, wirksam und hocheffizient
PEP kann keine Wunder bewirken, aber richtig angewandt ist es eine kraftvolle Methode, um emotionalen Ballast zu lösen, dein Selbstwertgefühl zu stärken und mehr Leichtigkeit ins Leben zu bringen. Du brauchst dafür lediglich ein wenig Offenheit und Neugier auf deinen eigenen inneren Prozess.
Gleichzeitig schenkt es dir eine immense Selbstwirksamkeit, weil du dir mit Hilfe des Klopfens immer selbst helfen kannst. Und wer möchte nicht, dass die Themen, die uns lange belastet haben, zwar Ernst genommen werden, doch gleichzeitig durch Leichtigkeit und eine Prise Humor, ihre Schwere verlieren und gelöst werden?
Wenn du PEP online mit mir ausprobieren möchtest, schreib mir an hallo@self-care-coach.com. Meist braucht es nur eine oder wenige Sessions, um auch hartnäckige oder lange bestehende Problematiken zu verbessern oder sogar zu lösen.
Literaturempfehlungen:
Wenn du als Selbstanwender nur das Klopfen erlernen möchtest: "Bitte klopfen! Anleitung zur emotionalen Selbsthilfe", Michael Bohne, 2011, Carl-Auer-Verlag
Wenn du als Coach oder Therapeut an der PEP-Methode im Ganzen interessiert bist: "Psychotherapie und Coaching mit PEP - Prozess- und Embodiment fokussierte Psychologie in der Praxis", Michael Bohne, 2022, Carl-Auer Verlag
Wenn du an den wissenschaftlichen Hintergründen und Wirkmechanismen von Klopftechniken interessiert bist: "Emotionale Erinnerung - Klopfen als Schlüssel für Lösungen - Neurowissenschaftliche Wirkhypothesen der Klopftechniken", Antonia Pfeiffer, 2023, Car-Auer-Verlag
Wenn dich als Coach oder Therapeut PEP im Rahmen der Traumatherapie interessiert: "Potentialorientierte Traumatherapie mit PEP - Mit Klopfen mit dem System komplexe Prozesse leicht gestalten", Anke Nottelmann, 2025, Vandenhoeck & Ruprecht Verlag
Wenn du neugierig geworden bist und mehr erfahren möchtest, dann sieh dich gern auf meiner Homepage um.
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