Da es immer noch viele Fragezeichen und auch falsche Informationen über das gibt, was Coaching ist und was nicht, kommen heute ein paar Fakten auf den Tisch.
Die Anfänge des Coachings
Vor ungefähr 30 Jahren hat man den Begriff Coaching das erste Mal gehört. Zunächst in der Businesswelt. Führungskräfte haben sich begleiten und coachen lassen, um besser und effizienter zu werden oder um in neue Rollen reinzuwachsen. Business Coaching ist auch heute noch sehr verbreitet. Aber seit vielen Jahren gibt es immer mehr Coachings auch im privaten Bereich.
Coaching ist zu einer Dienstleistung geworden, die sich durchsetzt.
Dabei wird der Begriff Coaching heute geradezu inflationär benutzt, es gibt Gesundheits-Coaches, Wellness-Coaches, Hunde-Coaches, Einrichtungs-Coaches, alles, was du dir vorstellen kannst. Denn der Begriff bzw. die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Deshalb rate ich dir, dich immer zu informieren, welche Fähigkeiten der oder die Coach deiner Wahl hat. Übrigens echt blöd, dass sich das Wort nicht gendern lässt. Jeder ist einfach Coach.
Aber was genau ist denn jetzt Coaching?
Zunächst einmal ist wichtig zu wissen, dass es keine einheitliche Definition gibt. Im Arbeitsumfeld wird es als professionelle Beratung, Begleitung und Unterstützung von Personen mit Führungsfunktion angesehen. Coaching ist lösungs-, potenzial- und zielorientiert und dient zur Entwicklung individueller Lösungskompetenz. Alles richtig, aber verdammt kompliziert ausgedrückt!
Eine, wie ich finde, schöne Beschreibung ist diese:
Wir alle, jeder Einzelne von uns, haben alles in uns, was wir brauchen, um glücklich und zufrieden zu leben. Und im Coaching geht es darum, genau das zu entdecken und sich entfalten zu lassen.
Coaching findet im 1:1 Setting statt. Coach und KundIn treffen sich in einem geschützten Rahmen (auch online möglich) und nehmen sich ausreichend Zeit für das aktuelle Thema.
Meiner Meinung nach gibt es keine Unterscheidung zwischen Life und Business Coaching, da du immer ein und die gleiche Person bist und alles miteinander in Verbindung steht. Die Lösung eines privaten Problems kann auch im Job zu einem Durchbruch führen und andersrum.
Die Abgrenzung zur Psychotherapie ist, dass die KundInnen keine diagnostizierte psychische Störung haben. Sondern einfach ein Problem oder eine Herausforderung, bei der sie sich Unterstützung wünschen.
Als Coach begegne ich meinen KundInnen auf Augenhöhe. Sie sind selber handlungsfähig. Ich unterstütze sie bei der eigenverantwortlichen Lösung ihrer Probleme. Und dabei, dass sie ihre Ziele erreichen.
Was macht ein gutes Coaching aus?
Ein gutes Coaching macht vor allen Dingen Folgendes aus:
Es hilft dir, neue Ideen zu generieren und neue Wege zu gehen
Du bekommst verschieden Blickwinkel angeboten
Es gibt dir Orientierungshilfe und Entscheidungshilfe
Coaching zeigt dir deine Kompetenzen auf
Dir werden Dinge und Zusammenhänge bewusst, die im unbewussten Teil deiner Selbst schlummern und dich steuern
Es hilft dir dein Warum zu finden
Ein Coach kennt nicht deine Lösung, aber sie kann dir Hypothesen liefern. Ich finde es besonders wertvoll, wenn in einem Coaching Erfahrungen geschaffen werden. Das bedeutet, dass nicht sachlich über Themen geredet wird, sondern dass du dein Problem spürst und optimalerweise auch deine Lösung.
Emotionale Erfahrungen führen dich zu deinen Lösungen und damit auf den Weg der Veränderung. Tipps oder Ratschläge von außen sind gut gemeint, prallen aber oft an uns ab.
Ein Coach dient dir als Spiegel. Für andere zu denken ist viel leichter, als für uns selbst zu denken. Denn uns selbst fehlt der "Draufblick", der Blick von oben. Und der ist Gold Wert, um die Lösung zu finden.
Deshalb ist Selbstcoaching auch nur in Maßen möglich. Denn Wissen alleine hilft oft nicht. Und das ist auch der Grund, warum Coaches sich selber coachen lassen, um in ihrer Entwicklung voranzukommen. Das mache ich übrigens auch und wirklich gerne.
Was sind Kernthemen, die im Coaching immer wieder vorkommen?
Das eine Kernthema ist die Suche nach dem Sinn. Selbst wenn du nicht aktiv danach suchst, gilt der berühmte Satz von Nietzsche auch für dich:
"Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie."
Lass mich dir das an einem Beispiel veranschaulichen: Nehmen wir an, du bist verheiratet und deine Frau/dein Mann, möchte ihre/seine Eltern besuchen. Du magst deine Schwiegereltern nicht. Es ist furchtbar anstrengend dort und du könntest deine Zeit echt besser nutzen. Jetzt kannst du natürlich rumnörgeln, dich bemitleiden und dir (und deinem Partner/deiner Partnerin) dadurch die Zeit noch schlechter machen. Oder du besinnst dich auf deine Werte, dein "Warum". Denn wenn dein Wert ist, dass du deine Frau/deinen Mann liebst und möchtest, dass es ihr/ihm gut geht, dann tust du es einfach für sie/ihn. Du sagst dir, dass es ja nur ein paar Stunden sind und dass es sie/ihn wirklich glücklich macht, wenn du zumindest versuchst, gute Stimmung zu verbreiten. Auf diese Art erträgst du das "Wie" viel besser. Und wer weiß, vielleicht wird es diesmal gar nicht so schlimm.
Das Warum kann sich natürlich auch auf die wirklich großen Themen beziehen. Warum bin ich hier? Was ist mein persönlicher Lebensweg? Meine Lieblingsthemen ;-)
Und dann gibt es da noch das große Feld der Ängste, egal ob bewusst oder auch unbewusst. Die Existenzangst, Versagensangst, Verlustangst, Angst vor Überforderung usw. Das Gute am Coaching ist, dass es dir einen Raum bietet, angstfrei über deine Ängste zu reden. So kannst du lernen, sie besser zu verstehen und mit ihnen umzugehen.
Und hinter ganz vielen Themen verbirgt sich ein niedriger Selbstwert, ein geringes Selbstvertrauen oder auch geringe Selbstliebe. Es geht oft darum, die Abwertung von dir selbst zu stoppen. Auch Hindernisse wie Angst oder Druck haben ihre guten Seiten. Druck, den du dir selbst machst, stellt zum Beispiel auch einen Antreiber dar, der dazu führt, dass du ganz viel schaffst. Du darfst nur lernen, wann es genug ist und wie du ihn regulierst.
Diese guten Absichten der Hindernisse zu erkennen und auch die Bedürfnisse, die dahinter liegen, ist ein wichtiger Bestandteil eines Coachings.
Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der hauptsächlich Leistung zählt. Wir wollen alles kontrollieren, auch unsere Zukunft. Doch dieser Leistungs- und Kontrollzwang führt dazu, dass wir den Kontakt zu uns selber verlieren.
Ziel von Coaching ist es, dich wieder mehr mit dir selbst in Kontakt zu bringen. Wer bist du? Was willst du? Und was ist dein Beitrag in dieser Welt?
Was bedeutet systemisches oder ganzheitliches Coaching?
Der Begriff systemisches Coaching wird dir sehr viel begegnen. Der Grundgedanke dabei ist, rein lösungsorientiert zu arbeiten, also nicht zu schauen, wo das Problem herkommen könnte UND den Kunden als Teil eines Systems zu sehen. Es kann ein familiäres oder soziales System sein. Gibt es ein Problem, dann wird es als Störung im gesamten System betrachtet.
Dem Coach ist bewusst, dass jeder Mensch nach seiner eigenen inneren Wahrnehmung denkt und handelt. Es gibt nicht "die" Wirklichkeit. Jeder erschafft seine eigene Wirklichkeit, und die existiert im eigenen System. Und genau das ist auch der Grund, warum nur der Kunde seine eigene Lösung finden kann.
Das ganzheitliche Coaching ist ähnlich. Dabei ist es auch entwicklungsorientiert. Prägende Lebenserfahrungen/Traumata werden mit einbezogen. Es geht nicht nur um die Lösung aktueller Themen, sondern auch um den Zuwachs an Bewusstsein. So kannst du verhindern, dass ähnlich gelagerte Themen erneut zu einem Problem werden. Es werden sozusagen "Gefahrenstellen in deinem System" offengelegt und minimiert.
Eine Methode ist nicht besser oder schlechter, sondern einfach nur anders. Entscheide selbst, welcher Weg dich mehr anspricht. Mein Weg ist meist das ganzheitliche Coaching.
Aber es gibt auch Themen, da ist lösungsorientiertes Kurzzeitcoaching genau das Richtige. Ein guter Coach weiß, welcher Weg für dein Thema passt.
Wann ist ein Coaching sinnvoll?
Ich finde: eigentlich immer :-)
Es gibt Menschen, die es als regelmäßige Begleitung in ihr Leben integriert haben. Ein bis zweimal pro Jahr, reflektieren sie ihr Leben. Welcher Bereich läuft gut, welcher weniger gut? Sie sehen es als eine Art "Boxenstopp" an. Sodass erst gar keine schwerwiegenderen Probleme entstehen.
Aber die meisten Menschen brauchen erst einen hohen Leidensdruck, bevor sie sich dazu entschließen etwas zu verändern. Und sich dann vielleicht sogar Hilfe von außen holen. Das ist ganz normal. Denn neurobiologisch gesehen, belohnt uns unser Gehirn mit körpereigenen Opiaten, wenn wir alte Gewohnheiten beibehalten. Ob diese gut sind für uns, interessiert unser Gehirn leider nicht.
Deshalb ist es wichtig, dass du trotzdem handelst, wenn du erkennst, dass etwas dir nicht länger gut tut.
Themen, die du in einem Coaching gut bearbeiten kannst:
wenn du dich entwickeln möchtest, z.B. deine Werte verändern möchtest. Bislang ist dein Wert vielleicht "ich mache alles für andere" und du möchtest hin zu "ich bin wertvoll und kümmere mich gut um mich selbst"
wenn du zu mehr Gelassenheit kommen möchtest, z.B. in Stresssituationen
du wünschst dir mehr Selbstdisziplin => welche Angst steckt dahinter, warum du bislang deine Ziele nicht erreichst?
du brauchst Unterstützung bei aktuellen Konflikten
du möchtest deine Work-Life-Balance verbessern => welcher Antreiber sitzt dir im Nacken?
du möchtest dein Leben mit mehr Freude und Motivation leben, weil dir nichts mehr richtig Spaß macht
du brauchst Hilfe bei einer wichtigen Entscheidung
du fragst dich, ob dein Leben/dein Job wirklich zu dir passen
Natürlich gibt es noch viel mehr Themen und ich möchte dich hier dazu ermuntern, dich dafür zu öffnen, wie wertvoll es ist, einen "Spiegel" mit einem guten Draufblick und Durchblick zu haben.
Coaching ist eine Investition in dich selbst. Sei es dir Wert, dein Leben so zu gestalten, dass du glücklicher und erfüllter lebst.
Und im Übrigen haben auch alle Menschen in deiner Umgebung etwas davon, wenn du dich gut um dich kümmerst. Denn zufriedenere Menschen sind die besseren Nachbarn, die besseren Freunde und die besseren Arbeitskollegen.
Frei nach dem Motto "Du siehst nur, was du weißt", wirst du nach einem Coaching mehr sehen und in der Welt mehr zu Hause sein.
Und zum Abschluss biete ich dir natürlich gern als Coach meine Hilfe an, wenn es ein Thema gibt, das du dir näher ansehen möchtest. Unten findest du den Link zum kostenfreien Vorgespräch.
Du möchtest dich entspannen und emotional stabiler werden?
Mach mit, bei der 7-tägigen Selbstfürsorge und Atemreise.
Du startest mit einem Video, in dem du erfährst, warum Atemübungen so mächtig sind und wie gesundes Atmen geht.
Danach erhältst du jeden Tag ein 10-minütiges Audio mit einer Atemübung zum mitmachen und einem Impuls, wie du gut für dich sorgst.
Quellen:
Viel Inspiration hat mir der Film geliefert "Coaching - Du siehst nur, was Du weißt" von Simone Winkler. Hier erzählen renommierte Coaches und Wissenschaftler über ihre Ansichten, Techniken und Erfahrungen aus langjähriger Coaching Praxis.
Wenn du neugierig geworden bist und mehr erfahren möchtest, dann sieh dich gern auf meiner Homepage um und buche am besten direkt ein kostenfreies Vorgespräch!
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