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Was Stille mit dir macht

Aktualisiert: 5. Apr. 2023


Eine Selbsterfahrung im Stille Retreat bei Art of Living im Schwarzwald.

Neu, faszinierend, Horizont erweiternd und belebend. Absolut empfehlenswert!


Nina Mussmann signalisiert Stille


Meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem „The Art Of Living“ Stille Retreat


Stille ist, vom Kopf zum Herzen abzusteigen.

Perfekt, genau das habe ich mir gewünscht. Ich wollte mal wieder so richtig Zeit für mich haben. Mein Inneres erforschen und bestenfalls endlich meine innere Stimme klarer hören. Außerdem keine Erwartungen von außen oder to do Listen. Herrlich!


Und auch respekteinflößend, jedenfalls für mich. Denn ich bin ein extravertierter, geselliger Kopfmensch mit einem großen Wissensdurst. Ich lerne sehr gerne Menschen kennen und liebe es, Fragen zu stellen. Aber gut, die Stille reizt mich schon länger, also habe ich mich kurz entschlossen angemeldet.


Eine Woche mit Yoga, Meditation und dabei 4 Tage in Stille.


Jetzt endlich war es also so weit!

Meditationsraum bei Art of Living

Zusammen mit 21 anderen Menschen habe ich mich, ganz Corona konform geimpft, getestet und mit viel Abstand, in einer großen, schönen Halle eingefunden. Jeder hatte einen liebevoll vorbereiteten Platz mit Yogamatte, Decke, Yogakissen und einem bodentiefen Sitz mit Rückenlehne (puh, was ein Glück!).


Die ersten 1 ½ Tage gab es einen Atem- und Meditations-Workshop (früher auch Happiness Workshop genannt, wie sich rausstellen sollte, ein sehr passender Name.). Und meine erste, überraschte Erkenntnis: das Herzstück der ganzen Woche, bzw. der ganzen Art Of Living Philosophie ist eine spezielle Atemübung. Sie wird Sudarshan Kriya genannt. Die Besonderheit ist, dass man mit dieser Übung alte Stresse lösen kann.


Die Atemübung "Sudarshan Kriya" löst Stresse aus dem Körper.

Jeder Stress, dem wir in unserem Leben ausgesetzt waren, hat sich in unserem Körper festgesetzt. Stresse können zum Beispiel unterdrückte Gefühle, Ängste, Schlafmangel oder Wut sein. Unter der Anleitung von Britta, unserer erfahrenen und sehr einfühlsamen Kursleiterin, die uns gebeten hat, alles anzunehmen, was kommt, egal was es sei, haben wir dann mit den Übungen losgelegt.


Wow, was für eine Erfahrung! Ich saß da, habe nach Anleitung geatmet und auf einmal hat mich aus dem Nichts eine Welle von Traurigkeit und Tränen überrollt. Ohne Bilder, einfach nur das pure Gefühl. Ich konnte es in diesem geschützten Rahmen zulassen, bin sozusagen die Welle geritten und danach völlig erledigt und erstaunt darüber, was in den ersten 3 Stunden schon passiert war, ins Bett gefallen. Ich gebe zu, ein Gedanke wie „Oh je, wo soll das noch hinführen diese Woche“ kam mir auch in den Kopf.


Aber hier kann ich dich direkt beruhigen. Erstens ist die Erfahrung bei jedem anders und zweitens macht man die lange und besonders reinigende Version dieser Übung nur zu Anfang der Woche. Sozusagen als Vorbereitung auf die Stille. Ein unglaublich wertvoller Aspekt des Gesamtkonzeptes.


Ab dem dritten Tag hieß es dann: ab in die Stille


Handy aus, nicht lesen, nicht mal Schreiben (oh je!), eben alle äußeren Einflüsse meiden. Zum Glück hatten wir recht viel Programm, sodass ich nur wenige Stunden des Tages alleine auf mich gestellt war. Mehr oder weniger alleine. Meine Gedanken fühlten sich so mächtig und lebendig an, ich konnte sie fast anfassen. Also Stille hatte ich mir anders vorgestellt. Aber gut, meine Ungeduld ist ein alter Bekannter für mich, kein Wunder, dass sie sich auch in der Stille meldet.


Neben vielen Meditationen und etwas Yoga, gab es auch immer wieder Wissensvermittlung. Unter anderem auch, wie wir mit auftretenden Gefühlen oder Gedankenspiralen umgehen können. Ab dem dritten Tag klappte das dann endlich besser und auch mein Ego war etwas geschrumpft.


„Akzeptiere Menschen und Situationen, wie sie sind,“ – das war mein inneres Mantra für die Woche.

Trotzdem habe ich mich doch über meinen Nachbarn geärgert, der manchmal so überlaut geatmet hat, dass ich aus meiner schönen Meditation gerissen wurde. Ab da war ich dann nur noch damit beschäftigt, meine aufkommende Wut zu regulieren. Na danke! „Sieh keine Absicht hinter den Fehlern der anderen“ – ja ja, schon klar. Hallo Ego, so klein bist du doch noch nicht.


Von Tag zu Tag habe ich mich mehr auf die Atemübungen gefreut und auch meine innere Klarheit war gewachsen. Einmal hatte ich einen richtigen Inspirationsschub für meine Online Kurskonzepte, über die ich schon länger nachdenke. Da habe ich mir doch erlaubt, kurz etwas aufzuschreiben, um es aus meinem Kopf zu bekommen. Hat funktioniert 😉


Auch in der Stille gibt es eine tiefe Verbundenheit

In Stille zu sein, heißt nicht alleine oder einsam zu sein. Das Verbundenheitsgefühl mit den anderen Teilnehmer:innen war überraschend stark. „Hallo“ und „guten Appetit“ kann man sich auch mit den Augen sagen. Apropos guten Appetit, das Essen war köstlich. Vegetarische, leichte Küche und dreimal am Tag gab es etwas Warmes. Das war mein persönliches Paradies!


Meine Energie nahm langsam zu, auch wenn bei mir viel Müdigkeit gelöst wurde. Manchmal konnte ich vor lauter Gähnen gar nicht mehr korrekt atmen und einige Pausen habe ich doch für ein Schläfchen genutzt anstatt für einen Spaziergang, wie ich mir das eigentlich vorgenommen hatte.


Immer mehr im Hier und Jetzt sein und spüren, was mein Körper gerade braucht. Das ist gelebte Selbstfürsorge.

Die Erfahrungen, die jeder Einzelne während der Übungen gemacht hat, waren sehr unterschiedlich. Eine Übung, die bei mir zu Wut geführt hat und alten Schmerz in Form von Tränen rausgespült hat, hat bei einer anderen Teilnehmerin zu einem mega Lachanfall geführt. Das war echt faszinierend!


Alles Annehmen was kommt, nichts bekämpfen, nichts wegdrängen.

Wenn man das beherzigt und liebevoll mit sich selbst umgeht, kann diese Woche enorm viel lösen und in Bewegung setzen.


Am letzten Tag haben wir mit einem Wort die Stille gebrochen. Dieses Wort sollte beschreiben, wie wir uns fühlen. Mein Wort war „Glücklich“. Ich hätte nie gedacht, dass Stille mich so leicht und glücklich macht und dass sie mir auch noch Klarheit und Energie schenkt!


Das war sicherlich nicht mein letztes Retreat bei Art of Living. Danke liebes Universum, dass ich diese tolle Erfahrung machen durfte!


Für wen dieses Retreat geeignet ist?


Für jeden,

  • der Abstand zum Trubel des Alltags sucht

  • der wieder mehr mit sich selbst in Kontakt kommen will

  • der Stress reduzieren will

  • der eine einfache, belebende Technik lernen möchte, sich dauerhaft leichter und lebendiger zu fühlen

  • der etwas lernen möchte, über die (geistigen) Gesetze des Lebens

Eigentlich hätte ich nach "für jeden" einen Punkt setzen können. Es ist allerdings wichtig, dass du dir klar machst, dass du ein Ego hast, was vielleicht einige der Übungen dort nicht mag. Ich lege dir ans Herz, sie trotzdem zu machen, neue Erfahrungen zu sammeln und so dein Herz zu öffnen für mehr Glück und Leichtigkeit, als ich je erwartet hätte durch "einfaches atmen und in die Stille kommen" erleben zu können.


Eine Ausnahme gibt es: Wenn du von dir weißt, dass du traumatisiert bist oder wenn du körperlich nicht fit bist, dann überlege es dir gut. Die Atemübung ist durchaus herausfordernd und manchmal kann sie auch überfordernd sein. Vielleicht startest du mit nervensystem-freundlichen, entspannenden und ausgleichenden Atemtechniken, bevor du diese aktivierende Technik ausprobierst. Erkundige dich auf jedem Fall vorher bei deinem Arzt und Art of Living.



Meine erstaunlichste Erfahrung: Traurigkeit stoppen durch 100%ige Annahme


Ich möchte dich noch an einer Methode teilhaben lassen, die mich aus dem Strudel der Traurigkeit wieder rausgebracht hat. Bei einer Übung kam neben Wut auch viel Traurigkeit mit hoch. Diesmal mit Bildern, mit Gedanken. Ich weiß, dass es hilft, von den Gedanken zu den Gefühlen und den Körperempfindungen zu kommen. Die passende Übung dazu findest du in diesem Artikel. Dann hört das Gefühl nach einigen Sekunden auf. Außer es kommt sofort der nächste Gedanke und der nächste Gedanke und der nächste Gedanke ;-)


In dieser Situation, habe ich eine Übung angewandt, die ich vorher belächelt hatte. Sie nennt sich "die 4 Schlüssel".


Schlüssel 1, Annahme: Ja, ich bin traurig

Schlüssel 2, Erkennen, dass es sich um eine alte Erfahrung handelt und dass sie vorübergehen wird: Traurigkeit kenne ich sehr gut und ich weiß, dass sie irgendwann wieder vorbeigehen wird.

Schlüssel 3, sich wundern: Was, ich bin schon wieder traurig? Unglaublich! Die Traurigkeit muss mich sehr mögen, wenn sie mich schon wieder besucht!

Schlüssel 4, sich selbst loben: Also traurig sein kann ich wirklich sehr gut! Da bin ich eine echter Profi drin, das mache ich toll!


Wenn du so ähnlich tickst wie ich, denkst du jetzt bestimmt auch "was für ein Quatsch, sich selbst loben für ein Gefühl, dass ich doch gar nicht haben will?"

Der Trick hierbei besteht darin, dass du durch dieses Vorgehen eine 100%ige Annahme praktizierst. Es gibt keinen Raum für Zweifel.


Wird ein Gefühl wirklich angenommen, dann geht es, es ebbt ab, denn es wurde "gelebt".

Bei mir hat es super funktioniert, obwohl ich nicht mal daran geglaubt habe!

Diese Übung werde ich so schnell nicht mehr vergessen.




 

Quellen:

Inhalte aus dem Stille Retreat bei "The Art of Living"


 


Wenn du neugierig geworden bist und mehr erfahren möchtest, dann sieh dich gern auf meiner Homepage um und buche am besten direkt ein kostenfreies Vorgespräch!




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